Besagter Tag in diesem Jahr
lange schon gefürchtet war.
Ob sie auch drückt und ziert sich,
auf einmal ist sie vierzig (?)
So wenig es ihr auch behagt;
die Sache ist nun mal de fact.
In düstre Ahnungen gehüllt,
malt von der Zukunft sie dies Bild:

Im Gedächtnis klaffen Lücken,
problematisch wird das Bücken,
Rheumawäsche als Dessous,
statt Peep-toe-Pumps Gesundheitsschuh?
Zum Autofahren eine Brille,
Stoffwechsel per Verdauungspille?
Wird Flirten seltener Genuss,
ist mit Eskapaden Schluss?
Soll nur die innere Größe trumpfen,
wenn die äußeren Werte schrumpfen?

Genug! Blick einmal objektiv zurück,
war denn das alles so ein Glück?
Ist manches nicht erst nachher schön,
aber nicht von nah besehn?
Die Schulzeit will ich nicht erwähnen,
auch nicht die Klammer an den Zähnen,
die Qualen der Tanzstundenzeit
und das schrecklich kurze Kleid
oder die Diätenplage
unter dem Diktat der Waage.
In der Liebe war vieles nur Test und Erprobung,
vom Sandkastenfreund bis zur ersten Verlobung.
Der Jugend, sagt man, wäre
fast alles noch Premiere;
doch, unter uns, manch erstes Mal
ist im Ergebnis bloß fatal.
So zwischen zwanz- und dreißig
ist man vor allem fleißig;
studieren, lernen, vorbereiten
und die Examina bestreiten.
Sind sie genommen, diese Hürden,
dann ist man schon in Amt und Würden.
Nur leiser Zweifel bleibt dabei,
ob der Beruf der rechte sei?
Nun folgt die “Biedermeierzeit”,
man settled sich und macht sich breit.
Gesichert ist die Existenz,
jetzt wünscht man sich mehr Eloquenz.
Unsicherheit ward überwunden,
ein eigener Maßstab längst gefunden.
Was einstmals Offenbarung,
es mehrte die Erfahrung,
die nun Gelassenheit verleiht
für die zweite “halbe” Zeit.

Mit vierzig ist die echte femme
auch mal fatale, nicht nur Madame.
Den Hauch Exotik und Esprit,
gibt es nicht in der Drogerie.
Sie macht sich frei von jeder Norm,
geht nur noch mit sich selbst konform.
Auch wenn sie manchmal grollen sollte,
drängt es sie nicht mehr zur Revolte.
Sie kocht und isst nichts mehr zu heiß
und tut nichts mehr “um jeden Preis”.
Haltung, Charakter und Profil
prägen den ganz eignen Stil;
ihr Selbstwert als solide Währung
befindet sich in steter Mehrung.
Warum noch fragen nach dem Sinn;
sie gibt ihn selbst, wirkt mittendrin
und findet, subjektiv gesehn:
Im Grunde ist das Leben schön.