Dass kleine Engel, so wie Du,
mitleidig unsere Welt betrachten
und sie für tröstenswert erachten,
geschieht nicht oft, nur ab und zu.
Gewillt, die Trübnis zu erhellen,
schwebtest Du frohgemut hernieder,
um dann ernüchtert festzustellen:
Statt Himmelswölkchen und Gefieder
bedarf es gänzlich anderer Moden.
Das raue Klima fordert leider
grobstoffliches Kattun und Loden
für Unter-, Ober-, Überkleider.
Hier braucht man etwas anzuziehen!
Meist, hat man Bruder oder Vetter,
wird es vererbt und ausgeliehen;
doch wäre es nicht manchmal netter,
sich nur nach eigenem Geschmacke
für Form und Farbe zu entscheiden
und, gleich ob Hose oder Jacke,
sich selber ganz neu einzukleiden?
Ein Kleider-Fonds liegt deshalb bei,
damit Dir solches möglich sei,
von Herzen mit dem Wunsch verbunden:
In dürren Zeiten und in runden
sollst Du alle Deine Hüllen
in adäquater Weise füllen.
Dein Kleid soll passen und Dich schmücken,
nie zwicken, kratzen oder drücken,
den Leib nicht ungebührlich klemmen
und in der Ausdehnung ihn hemmen.
Dein Anzug, stilgerecht und fein,
kann aber nur die Tarnung sein,
durch die an Deinen Schulterspitzen
ganz zart die Engelsflügel blitzen.