Ein Mensch, der in die Rente startet,
üblicherweise so lang wartet,
bis überall es zwickt und zwackt
und er es einfach nicht mehr packt,
bis er mit silberweißem Haupt,
wenn nicht der Haarpracht ganz beraubt
zum Arbeitsplatz im Stuhle rollt,
vom Fortschritt längst schon überholt.

Als Vorbild wird der hingestellt,
der schließlich “in den Sielen” fällt,
ohne die Rente zu genießen,
die Kassen wird das nicht verdrießen;
und überhaupt wächst das Gefühl,
der Rentner gäb`s hier viel zuviel:
So wird im Generationsvertrage
der Opa schnell des Enkels Plage.

Welch düsteres Szenario!
Wir sind deshalb von Herzen froh,
dass dieser Fall ganz anders liegt:
Ein Mensch, der seine Freiheit kriegt,
bevor die Jahre ihm zerrinnen,
ein neues Leben zu beginnen.

Es ist vorbei mit aller Fron,
Ihr erntet den verdienten Lohn.
Zwar blickt Ihr dankbar wohl zurück,
doch in der Zukunft liegt das Glück.
Was Ihr Euch wünscht, was Ihr auch tut,
alles ist möglich und wird gut.
Gestehn wir`s gleich, gelb ist der Neid,
wir tun uns fast ein bisschen leid;
doch was wir selber noch nicht können,
vermögen wir sehr wohl zu gönnen.
Anlässe so wie diesen hier,
die begießt man nicht mit Bier;
Champagner braucht es nunc et hic,
heute macht er auch nicht dick.
Erhebt die Gläser, einen Toast
auf unsere Rentner, vivat, Prost!