Wer viele Jahre bei uns weilte
und mit uns Tee und Pausen teilte,
wer so lang in unseren Runden
Tee getrunken, meist gesunden,
den lassen wir, man wird`s verstehn,
nicht ohne eine Kanne gehn –
aus erlesenem china-bone
für tea for two oder alone,
dass, wer in neuen Diensten ist,
die alten nicht so ganz vergisst.

Eine Tasse braucht man dann,
wenn man ohne Kind und Mann,
einsam Haus und Garten hütet
oder über Heften brütet.
Der Zauber der Tee-o-philie
versagt Dir die Erfrischung nie.
Zwischen Lipp` und Tassenrand
so mancher schon die Lösung fand
für Ärger, Stress und Magenweh
-in einer kleinen Tasse Tee.

“It´s tea-time, my dear Watson”, sprach
schon Sherlock Holmes, doch auch danach

blieb´s üblich in der feinen Welt,
dass man zu zweit Teestündchen hält;
einfach, um sich zu verwöhnen,
oder auch, um auszusöhnen,
was ein Dissens zerrüttet hat,
ein Duell in Wort und Tat,
dann wirf nichts gegen Kopf und Wand,
nimm den andern bei der Hand
und sprich, ihm freundlich vis a vis:
“Darling, dear, it`s time for tea.”

Wie hältst Du`s mit dem Zucker, sage!
Kommt vielleicht Süßstoff nur in Frage?

Wir wussten nicht, ob ja, ob nein
und kauften deshalb Kandis ein.
Doch kann den Trank man noch ergänzen
mit dies- und jenen Ingredienzen;
da soll es wahre Kenner geben,
die den Geschmack mit Pfeffer heben.
In Tibet man ihn buttern soll,
der Friese gibt ihm Alkohol,
und mit Zitrone hält er wach;
doch frag mal in Britannien nach,
dort erfuhr schon Asterix:
Ohne Milch schmeckt Tee nach nix.
Es gibt so raffinierte Arten
aus Orient-Shop und Kräutergarten:
Lapsang Suchong und Earl Grey,
Ceylon mixed und Yogi-Tee,
Bärentraubenblättersud
ist für Darm und Nieren gut;
sitzt der Schmerz im Kopf, im Haxen,
für alles ist ein Kraut gewachsen.
Doch, was Du brühst, ist einerlei,
ob Orange Pekoe, ob Salbei,
wenn der Teeduft Dich umweht,
ein Biskuit Dir im Mund zergeht,
schwebt in Gedanken um Dich rum
Dein früheres Kollegium.