Wird einer sechzig Jahre alt,
dann hat er viel erfahren,
ist reif an Weisheit, Witz, Gestalt
und nicht nur reich an Jahren.
Er weiß, welch Glück solide ist
und welches bloßer Schein,
er überlegt sich, was er isst,
und schätzt den guten Wein.

Das sind denn auch die guten Gaben,
die wir heute für Dich haben:
Vom wilden Schwein ein Hinterbein,
das Kraft für wilde Taten bringt,
acht Flaschen von dem roten Wein,
den man auf die Gesundheit trinkt.
Ein “aqua vitae” bringt zum Schluss
ultimativ den Hochgenuss.

Der Jubilar die Weine trennt,
nach ihrer Wirkung sie benennt,
kennt Kochwein, Trinkwein, Brechwein gar,
Muss- und Genusswein, wunderbar.
Das ist nicht immer so gewesen;
in den Memoiren ist zu lesen,
der “frühe” Alex, ungelogen,
dem “Hauerschluckerl” wär gewogen,
weil das Getränk sehr preiswert sei;
die Zeiten sind gottlob vorbei.
Wir loben seine Kennerschaft
im Studienfache “Rebensaft”
und widmen ihm von Herzen gern
den großen “Feierwein mit Stern”.
Jedoch braucht der gestandne Mann
gelegentlich, nur dann und wann,
mal einen Augenblick der Pause
zum Denken (oder nur zur Jause),
in dem er dann so ganz allein
sinnt über Nichtsein oder Sein.
Da kommt nur ein Getränk in Frage:
Ein Whiskey aus der Hochlandlage.
Wenn er durch Deine Kehle fließt
und Du einmal ein Fazit ziehst;
siehst Kinder, Enkel, Freunde, Frau,
des Lebenswerkes prächtigen Bau,
stellst fest, dass es gelungen ist
und glücklich Du zu nennen bist.